Life Stories
So vielschichtig wie die Bösewichte, die er oft spielt: kein Wunder, dass nicht nur Hollywood Mads Mikkelsen verehrt
Dänisch und dramatisch:
2004
2003
2006
2016
2020
2022
2024
Wie kann ein Mann so fies sein und gleichzeitig so nett, höflich, zurückhaltend, fast schüchtern? Vor der Frage steht man bei Mads Mikkelsen zwangsläufig. Seit gut 20 Jahren glänzt er als Hollywood-Bösewicht und wirkt in seinen Rollen doch immer schwach und verletzlich. Legendär: seine Auftritte als angstgetriebener Terroristen-Bankier Le Chiffre in „Casino Royale“ oder als charismatischer schwarzer Magier Grindelwald im dritten Teil des „Harry Potter“-Spin-offs „Phantastische Tierwesen“. Auch in seinem aktuellen Film „King’s Land“ (ab 6. Juni im Kino) verleiht er den Abgründen des Menschseins ein Gesicht als unehelicher und verstoßener Sohn eines Adligen im Dänemark des 18. Jahrhunderts, dem jedes Mittel recht ist, um an seinen Titel zu kommen. Es ist ein stoischer, wortkarger Charakter, fragwürdig, aber nicht unsympathisch. Ein klassischer Mads Mikkelsen.
Mit eindimensionalen Parts kann der Däne nichts anfangen. „Ich brauche immer beide Seiten der Medaille“, hat er kürzlich in einem Interview mit dem US-Magazin The New Yorker erklärt. „Der Bösewicht muss etwas Menschliches an sich haben und der Held Fehler. Der ganze Charakter muss sich entfalten können.“ Es ist mehr oder weniger sein Rollenverständnis, könnte aber auch ihn selbst beschreiben. In der Filmbran